Heege 2007: Töpferöfen

Andreas Heege, Töpferöfen - Pottery kilns - Four de potiers: Frühmittelalterliche bis neuzeitliche Töpferöfen (6. - 20. Jh.) in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit Beiträgen von A. Falk u.a. (ArchäologieVerlag: Basel 2007). - ISBN 978-3-905448-03-0. - 100 Fr., 60 €.

 

Inhalt

Der Band versammelt 1'500 Jahre mitteleuropäischer Töpfereigeschichte in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich. Es fokussiert dabei auf die wichtigste Produktionseinrichtung: den Töpferofen. Unter Berücksichtigung unterschiedlichster Quellengattungen – archäologische Ausgrabungsbefunde, Bauaufnahmen durch Volkskundler, Denkmalpfleger und Bauforscher, historische Bauakten und persönlicher Vor-Ort Recherchen an noch stehenden Holzbrand-Töpferöfen – konnten mit Hilfe zahlreicher Institutionen und Fachkolleginnen / Fachkollegen insgesamt 1'055 Töpferöfen in einer Datenbank erfasst und nach unterschiedlichen Kriterien ausgewertet werden. Außerdem wurden zahlreiche Archäologinnen und Archäologen gewonnen, ihre neuesten Ausgrabungsbefunde in Kurzbeiträgen vorzustellen. Im Ergebnis lassen sich erstmals verschiedene überregionale Entwicklungslinien und Trends in der Irdenware- und der Steinzeugtechnologie aufzeigen. Im Vergleich werden regionale Spezialentwicklungen und traditionelles Beharren deutlich. Man erkennt lange und kontinuierliche Entwicklungslinien, bei denen durchaus unterschiedliche Ofentypen nebeneinander existieren. Die auf prähistorische Wurzeln zurückgehenden stehenden und die ab dem 8./9. Jahrhundert neu entwickelten liegenden Töpferofentypen haben eine lange Phase der Koexistenz, die mindestens bis ins 14. Jh. reicht. Andererseits werden Ofentypen, die technologisch einen ausgereiften Stand erreicht haben, über Jahrhunderte nahezu unverändert errichtet. Gleichzeitig sind die beschriebenen Ofentypen wichtige Zeugnisse des Technologietransfers, sei es durch zuwandernde Töpfer oder durch Kulturkontakte und verschiedene Formen der Adaption. Umfangreiche englische, französische und niederländische Zusammenfassungen erleichtern zusammen mit einem dreisprachigen Glossar den Zugang auch für die übrigen europäischen Kulturwissenschaften.

Die beiliegende CD bietet einen elektronisch leicht recherchierbaren Katalogtext und ein umfangreiches, bislang weitgehend unveröffentlichtes Bildmaterial zum Thema.

 

Autor

Andreas Heege, Jahrgang 1957, studierte Ur- und Frühgeschichte, Zoologie, Botanik, Völkerkunde und Geologie in Köln und Bonn. In dieser Zeit Teilnahme an Sahara-Expeditionen des DFG-Projektes „B O S – Besiedlungsgeschichte der Ostsahara“. Der Magisterarbeit über alemannische Gräberfelder aus Baden-Württemberg folgte eine Dissertation über die „Villa rustica und früh- bis hochmittelalterliche Siedlung aus dem Braunkohlentagebau Hambach“ an der Universität Köln bzw. Göttingen (Prof. G. Jacob-Friesen). In der Folgezeit war der Autor fünf Jahre Universitätsassistent am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen. Von 1991 bis 2002 leitete er die Stadtarchäologie und zeitweise die Baudenkmalpflege der Stadt Einbeck in Niedersachsen. Es entstanden Veröffentlichungen und Studien vom Neolithikum bis zur Neuzeit, mit einem besonderen Schwerpunkt im Bereich der Stadtarchäologie. Seit Mitte 2002 hat sich seine wissenschaftliche Tätigkeit in die Schweiz verlagert. Wesentliche Arbeitsbereiche sind heute Auswertungsprojekte zur materiellen Kultur des Mittelalters und der Neuzeit, aktuell im Staat Liechtenstein.

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Besprechung: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 79, 2010, 283-284 (Hans-Wilhelm Heine).

 


 

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