BHA 2
Christina M. Hansen, Frauengräber im Thüringerreich: Zur Chronologie des 5. und 6. Jahrhunderts n. Chr. Basler Hefte zur Archäologie 2 (ArchäologieVerlag: Basel 2004).
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit überprüft auf der Basis einer neu erarbeiteten Typologie und Chronologie für das archäologische Fundmaterial der mitteldeutschen Frauengräber des 5. bis 6. Jhs. n. Chr. die zeitliche Gliederung der «späten Völkerwanderungszeit in Mitteldeutschland» nach Berthold Schmidt. Diese Überprüfung erscheint notwendig, da für das mitteldeutsche Gebiet seit der 1961 von B. Schmidt erarbeiteten Chronologie keine neueren Forschungsergebnisse zur zeitlichen Gliederung der Merowingerzeit mehr publiziert worden sind, während für andere Gebiete (Süddeutschland, Niederrhein, Frankreich u.a.) aktuelle und detaillierte Chronologiesysteme vorliegen. Hinzu kommt, dass die heutige Forschung -im Gegensatz zu den Möglichkeiten in den 1960er Jahren- auf andere methodische Verfahren zur Erarbeitung einer Chronologie zurückgreifen kann.
Die Arbeit basiert ausnahmslos auf publiziertem Material; die Mehrzahl aller Funde stammt aus den von B. Schmidt publizierten Katalogen. Sie ist auf gut bis reich ausgestattete Frauengräber fokussiert, da sich diese Inventare aufgrund ihrer Zusammensetzung und Publikationslage gut für die Erarbeitung einer Typologie und folglich Chronologie eignen.
Die Männergräber wurden ausgeklammert, da sie im 5. und 6. Jh. erheblich weniger detailreich sind als die Frauengräber. Für die zweifellos interessante Bearbeitung aller Männer- sowie der Frauengräber des 7. Jhs. bedürfte es einer genaueren Aufnahme des Materials. Zu denken wäre hierbei z.B. an eine detaillierte Beschreibung der Perlen sowie das Röntgen insbesondere der Gürtelbestandteile im Hinblick auf Tauschierungen.
Nach einer kurzen Einleitung wird zunächst die Forschungsgeschichte zur Merowingerzeit in Mitteldeutschland skizziert (Kap. 1.1). Anschliessend wird eine Präzisierung der Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit formuliert (Kap. 1.2). Es folgen Ausführungen zur Typologie, deren Erarbeitung die Voraussetzung für die mittels Korrespondenzanalyse erreichte relative Chronologie bildet. Die Typengliederung beschränkt sich auf ausgewählte chronologisch sensitive Fundgattungen (Kap. 3) und weicht zum Teil von der Gliederung B. Schmidts ab (Kap. 5.4.1). Dabei werden alle m.E. relevanten Funde typisiert und für die einzelnen Typen Listen der zugeordneten Individuen angegeben.
Es erschien notwendig, eine eigene Typologie auf der Grundlage bzw. im Vergleich mit modernen Forschungsergebnisse zu entwickeln, da die Kataloge und der Auswertungsband B. Schmidts z.T. lückenhaft und die jeweiligen Typen nicht definiert bzw. nicht übersichtlich aufgelistet sind.
Im Ergebnis sind Fibeln sowie weitere Schmuckgegenstände in der Typologie häufig vertreten, wohingegen Keramik – eine Ausnahme bilden hier die Thüringer Drehscheibenschalen (THDSS) (Kap. 3.11.2.2) – sowie Kämme und Perlen weniger oder nicht in die Untersuchungen einbezogen werden können. Dies resultiert hauptsächlich aus einer unzureichende Dokumentation und Publikationslage und spiegelt nicht die tatsächlichen quantitativen Fundverhältnisse wieder.
Die den Typen zugeordneten Funde sind in Kap. 3 jeweils vor den Ausführungen und Definitionen zum jeweiligen Typ aufgelistet, wobei A alle in der Korrespondenzanalyse berücksichtigten Funde aus Mitteldeutschland und B weitere Vergleichsfunde aus Mitteldeutschland kennzeichnet. Unter C sind alle Funde ausserhalb Mitteldeutschlands (externe Gräber [Liste 1 in Kap. 8.1.1]) aufgeführt, die in die Korrespondenzanalyse eingegangen sind. Die externen Frauengräber wurden mit ausgewertet, um in Mitteldeutschland schwach belegte Fundtypen in die Analyse mit einbeziehen zu können. Zugleich ergibt sich über ihre Einordnung eine direkte Verknüpfung der hier erzielten Ergebnisse mit anderen Chronologiesystemen (Kap. 5.4.2).
Die selektive Fundauswahl wird nach den Prämissen der Korrespondenzanalyse getroffen, welche hier erfolgreich als Methode zur Ordnung des Fundmaterials und zur Erarbeitung relativchronologischer Phasen angewendet wird (Kap. 5.1 und 5.1.1). Das Ergebnis der Korrespondenzanalyse bietet in der Darstellung der Eigenvektoren nahezu die Form einer Parabel 1. Ordnung bzw. stellt sich in der Form einer gut diagonalisierten Kontingenztafel dar (Abb. 129- 133).
Versuchsweise wird auch die chorologische Gräberfeldanalyse an den Gräberfeldern von Stößen, Weimar, Obermöllern und Rathewitz durchgeführt. Sie liefert jedoch keinen Beitrag zur relativen Chronologie, da die bislang publizierten mitteldeutschen Gräberfelder der Merowingerzeit offenbar weniger nach dem Prinzip Zeit als nach dem Prinzip der sozialen Verwandschaft (Sippenfriedhöfe) belegt wurden (Kap. 6).
Die mit Hilfe der Korrespondenzanalyse gewonnene Ordnung der Grabinventare wird anhand der Kontingenztafel und der Parabeldarstellung in relativchronologische Phasen untergliedert. Anschliessend werden diese Phasen mittels konventioneller Methoden (Münzen, Chronologievergleiche) (Kap. 5.2) absolutchronologisch eingeordnet. Hier zeigt sich, dass die Quellen, die aus dem mitteldeutschen Material selbst zur Verfügung stehen, für die Bildung einer absoluten Chronologie unzureichend sind, so dass auch hier auf externe Datierungshilfen (münzführende Gräber) zurückgegriffen werden muss.
Die Ergebnisse B. Schmidts können auf der Grundlage des in seinen Katalogen veröffentlichten Materials grundsätzlich bestätigt werden. Abweichungen betreffen jedoch die Datierung einzelner Gräber (Liste 6 in Kap. 8.1.6) und die absolute Datierung der chronologischen Phasen. Insgesamt werden vier chronologische Phasen erarbeitet: Mitteldeutschland Phase 1 (ca. 400 - 430/40 n. Chr.), Mitteldeutschland Phase 2 (ca. 430/40 - 470/80 n. Chr.), Mitteldeutschland Phase 3 (ca. 470/80 - 530 n. Chr.) und Mitteldeutschland Phase 4 (ca. 530 - 560/70 n. Chr.). Die ebenfalls umrissene Phase 5 (Beginn ca. 560/70 n. Chr.) ist in Zukunft durch die Untersuchung grösserer Fundmengen zu verifizieren und mit einem Enddatum zu versehen. Vier Typentafeln illustrieren das Ergebnis (Abb. 134-137).
Die von B. Schmidt 1961 vorgesehene Aufteilung der Gruppe III (525 - 600 n. Chr.) in einen älteren (III a [525 - 560]) und einen jüngeren Teil (III b [560 - 600]) kann hinsichtlich der absoluten Datierung bestätigt werden (Kap. 5.4.1). Bezüglich der Inhalte der Phasen zeigen sich jedoch Divergenzen zum hier entwickelten Modell. Denn die Mehrzahl aller Funde, die B. Schmidt in seine Gruppe III b datiert hatte, sind in dieser Arbeit in die Phase MD 4 (530 - 560/70) geordnet, welche absolutchronologisch der Gruppe III a nach B. Schmidt entsprechen würde. B. Schmidt selbst hatte die geschilderte Problematik erkannt und 1982 eine Änderung der Datierung des ungefähren Endes der Gruppe III von 600 nach 580 n. Chr. vorgeschlagen, jedoch anhand des archäologischen Materials nicht ausreichend begründet.
Die vorliegende Arbeit macht deutlich, dass die Hypothese eines zeitlich früheren Endes der Gruppe III korrekt ist. Demnach kann der überwiegende Teil des Fundmaterials der mitteldeutschen Frauengräber, welchen B. Schmidt seiner Gruppe III b zugeordnet hatte, in bzw. an den Ausgang der hier definierten, absolutchronologisch um ca. 560/70 n. Chr. endenden Phase Mitteldeutschland 4 gestellt werden.
Um den Zeitraum bis zum 7. Jh. und darüber hinaus mit Hilfe der Korrespondenzanalyse durch chronologische Phasen sicher gliedern zu können, eignen sich die von B. Schmidt publizierten und die bislang an anderen Stellen häufig ohne Grabkontext veröffentlichten Funde aus Bestattungen weiblicher Individuen nicht (Kap. 4).
Im Rahmen der Auswertung bietet das Kapitel 5.4 einen umfassenden Vergleich der erzielten Ergebnisse mit den Gruppen B. Schmidts sowie mit anderen aktuellen Chronologien, die teilweise auch untereinander verglichen werden. Dabei werden nicht die absoluten Datierungen parallelisiert, sondern es werden die Inhalte der Phasen bzw. einzelne Typen miteinander verglichen. Diese Vergleiche machen deutlich, dass sich die hier erarbeitete Chronologie gut in die bereits bestehenden Systeme zur Merowingerzeit einpasst (Abb. 144).
Abschliessend kann festgestellt werden, dass die hier erzielten Ergebnisse zur Typologie und zur relativ- und absolutchronologischen Datierung die Grundlage für die zukünftige Erarbeitung eines aktuellen Chronologiesystems für die Merowingerzeit Mitteldeutschlands auf der Grundlage aller bisher dokumentierten Funde bilden.
Chr. M. Hansen
Summary
This study reviews the chronological divisions of the Late Migration Period (Späte Völkerwanderungszeit) in Central Germany established by Berthold Schmidt (B. Schmidt, Späte Völkerwanderungszeit; B. Schmidt, Katalog [Nord- und Ostteil]; B. Schmidt, Katalog [Südteil]). It is based on a newly-developed typology and chronology for the archaeological material from women s graves dating to the 5th and 6th cent. AD. A revision seems to be necessary as since B. Schmidt wrote his paper in 1961 no further results on the chronology of the Merovingian Period have been published for Central Germany (Saxony, Sachsen-Anhalt, Thuringia), while there are new and detailed chronological systems for other regions (South Germany, Lower Rhine valley, France, etc.; confer for example U. Koch, Pleidelsheim; Siegmund, Niederrhein). Furthermore, modern research can draw on several methods of procedure for the establishment of chronologies which were not yet known in the 1960s.
Without exception the study uses published material; the majority of the data comes from B. Schmidt s catalogues. It is centred on well or richly furnished women s graves as – due to their composition and them being well published - these assemblages are well suited to the establishment of a typology and subsequent chronology. Men's graves are not considered, because in the 5th and 6th cent. AD these are much less detailed than those of women. Undoubtedly it would be interesting to examine all male and female burials together with all burials from the 7th cent. AD. But this would demand a more precise examination of the material. Among the analyses that were desirable would be a detailed description of the beads or X-ray examinations, especially of belt components, in regard of incrustations.
After a short introduction the history of research into the Merovingian Period in Central Germany is briefly outlined (chapter 1.1). Then the studies topic and objectives are formulated more precisely (chapter 1.2). The following passages contain remarks on the typology, which is a necessary requirement for establishing the relative chronology using correspondence analysis. Only for some selected find categories sensitive to chronological changes types are defined (chapter 3). These deviate in some instances from B. Schmidt's classification (chapter 5.3.1). All finds that I consider relevant are assigned to a type category and for each category a list is given with all the individuals belonging to it. B. Schmidt s catalogues and analyses are partly incomplete, with some types not being properly defined or lacking clear presentation. This makes the development of an independent typology seem necessary, both on the basis of and in comparison with results from recent research. As a result fibulae and other trinkets are well represented in the typology, while pottery, combs and beads can only be considered to a lesser extend, if at all. Here the thrown ceramic bowls from Thuringia make an exception (Thüringer Drehscheibenschalen THDSS; chapter 3.11.2.2). The main reasons for the uneven representation of find categories are insufficient documentation and publication. It does not reflect actual find densities.
In chapter 3 all finds belonging to a type category are listed before its discussion and definition. Here A comprises all finds from Central Germany that have been used for correspondence analysis, while B denotes further objects from the same region, which are referred to for comparison. Finds from outside Central Germany (external graves [list 1, chapter 8.1.1]) that have been incorporated into the correspondence analysis are listed under C. By considering external women's graves, find types that occur infrequently in Central Germany can be included into the analysis. It also provides a direct connection of the results with other chronologies (chapter 5.3.2.).
In this study correspondence analysis is successfully applied as a method of arranging the find material and establishing phases for a relative chronology (chapter 5.1 and 5.1.1). It's premises determine which finds are selected for the analysis. Presenting the result of the correspondence analysis by plotting the eigenvalues yields a graph approaching the form of a parabola of degree one. It can also be expressed as a contingency table of well shaped diagonal structure (fig. 129 – 132).
On a trial basis the cemeteries of Stößen, Weimar, Obermöllern and Rathewitz are subjected to a spatial analysis of type distributions. This, however, does not contribute to the relative chronology. Apparently graves on the Central German cemeteries published to date were rather determined by the principle of social kinship (clan cemeteries) than by time (chapter 6).
The order of grave assemblages arrived at by correspondence analysis is subdivided into relative chronological phases, using the contingency table and the parabola graph. These phases are converted into an absolute chronology using conventional dating methods (coins, comparison with other chronologies) (chapter 5.2). Here it turns out that sources from the Central German material itself are too scanty and that again external material (coin bearing burials) have to be drawn upon.
I n general B. Schmidt's results can be confirmed on the basis of the material published in his catalogues. There are, however, differences concerning the dating of individual graves (list 6, chapter 8.1.6) and the absolute dating of the chronological phases. All in all four such phases are established:
MD (Mitteldeutschland [Central Germany]) Phase 1 (c. 400 – 430/440 AD);
MD Phase 2 (c. 430/440 – 470/480 AD);
MD Phase 3 (c. 470/480 – 530 AD);
MD Phase 4 (530 – 560/570 AD);
Phase 5 (starting at c. 560/570 AD) which is also outlined has to be verified by the analysis of larger quantities of finds and assigned a date for it's end. The result is illustrated by four type charts (fig. 134 - 137).
In 1961 B. Schmidt suggested to split his group III (525-600 AD) into an elder (III a [525-560]) and a younger phase (III b [560-600]). In respect of absolute dating this can be confirmed (chapter 5.3.1). Concerning the phases' contents, however, there are some differences from the concept developed here. Most of the finds that B. Schmidt dated to belong to his group III b now appear in this studies Phase MD 4 (530-560/570), which – in respect of absolute chronology – corresponds to Schmidt's group III a. B. Schmidt recognised this problem himself. In 1982 he proposed to shift the approximate date for the end of group III from 600 to 580 AD but failed to substantiate his statement on the basis of the archaeological material. This study makes clear that the hypothesis of an earlier end of group III is correct. Thus the bulk of the material from Central German women's graves which Schmidt had assigned to his phase III b can be put into or at the end of Phase MD 4 as defined in this study and ending at around 560/570 AD.
The finds from burials of female individuals compiled by B. Schmidt and those published elsewhere – often lacking all information on grave context – are not suitable for securely structuring the period up to the 7th cent. and beyond by chronological phases inferred from correspondence analysis (chapter 4).
Chapter 5.3 contains a comprehensive comparison of the results with B. Schmidt's groups and other current chronologies. Some of these are also confronted with each other. This is not done by simply synchronising the absolute dates, but rather by comparing the phases' contents or individual types. These comparisons show that the chronology established here fits well into the existing systems for the Merovingian Period (fig. 143).
In conclusion it shall be pointed out that the results on typology and relative and absolute dating gained in this study are the basis for a future elaboration of a chronological system for the Merovingian Period in Central Germany which is to be up to date and based on all finds that are documented today.
transl. Felix Engel
Riassunto
Il presente lavoro verifica coll'ausilio di una nuova tipologia e cronologia, elaborate sulla base dei ritrovamenti archeologici provenienti dalle inumazioni femminili del V e VI sec. d. C. della Germania centrale (Mitteldeutschland), la suddivisione cronologica proposta da Berthold Schmidt ne "Die späte Völkerwanderungszeit in Mitteldeutschland". Questa verifica sembra tanto più necessaria, se si tiene conto del fatto che per la Germania centrale a partire dal 1961 con B. Schmidt non sono state pubblicate nuove proposte per la suddivisione cronologica dell'epoca merovingia, a differenza delle altre regioni (Germania meridionale, Basso Reno, Francia, per citarne solo alcune) per le quali esistono nuove e dettagliate cronologie. Inoltre va notato che per sviluppare una cronologia la ricerca odierna può usufruire di procedimenti metodologicamente differenti rispetto alle possibilità degli anni 60a.
Il lavoro si basa esclusivamente sul materiale pubblicato; la maggioranza dei reperti deriva dai cataloghi editi da B. Schmidt. Esso si concentra sulle inumazioni femminili con un corredo da buono a generoso perché queste sepolture sono dal punto di vista dell'insieme dei reperti e dello stato della pubblicazione adatte all'elaborazione di una tipologia e quindi anche di una cronologia.
Le inumazioni maschili sono state escluse perché nel V e VI sec. d. C. sono decisamente meno ricche di dettagli rispetto a quelle femminili. Per l'elaborazione, peraltro senza ombra di dubbio molto interessante, delle inumazioni femminili e maschili del VII sec. d. C. sarebbe necessaria un'analisi più dettagliata del materiale. In questo senso penso, sia alla descrizione minuziosa delle perle, sia alla radiografia delle singole parti della cintura per scoprire le agemine.
Dopo una breve introduzione viene dapprima abbozzata la storia della ricerca per l'epoca merovingia nella Germania centrale (cap. 1.1). In seguito formulo con maggiore precisione le domande e gli obbiettivi del lavoro (cap. 1.2). Quindi discuto la tipologia, la cui elaborazione sta alla base della cronologia relativa ottenuta per mezzo dell'analisi delle corrispondenze. La suddivisione tipologica si limita solo a quelle categorie di materiali che sono cronologicamente sensibili (cap. 3) e in parte diverge dalla classificazione proposta da B. Schmidt (cap. 5.4.1). Durante quest'operazione definisco tutti quei reperti che a mio giudizio sono rilevanti. Per i singoli tipi indico le liste con gli individui attribuiti.
È sembrato necessario sviluppare una nuova tipologia sulla base, rispettivamente per mezzo del confronto con i risultati della ricerca moderni, poiché i cataloghi ed il volume con le analisi di B. Schmidt sono in parte lacunosi ed i corrispettivi tipi non sono definiti o non sono indicati in una lista ben strutturata.
Osservando il risultato si nota che le fibule e gli oggetti ornamentali sono spesso presenti nella tipologia, mentre la ceramica – fanno eccezione le scodelle tornite della Turingia (THDSS) (cap. 3.11.2.2) – come i pettini e le perle sono poco, se non affatto contemplate dalle analisi. Questa situazione deriva essenzialmente da una documentazione e da uno stato della pubblicazione insufficienti e non rispecchia le effettive relazioni quantitative dei ritrovamenti.
Ogni volta prima della discussione e della definizione del tipo riassumo i reperti correlati in liste (cap. 3). La lettera A designa i reperti provenienti dalla Germania centrale utilizzati nell'analisi delle corrispondenze, mentre B identifica altri reperti di paragone della Germania centrale. La lettera C indica tutti i reperti non provenienti dalla Germania centrale studiati con l'analisi delle corrispondenze (inumazioni esterne, [lista 1, cap. 8.1.1]). Le inumazioni femminili esterne sono state elaborate per poter includere tipologie di reperti altrimenti poco rappresentate nella Germania centrale. Nel contempo otteniamo con la loro classificazione una relazione diretta tra il risultato qui ottenuto e gli altri sistemi cronologici (cap. 5.4.2).
La selezione selettiva dei reperti si opera secondo le premesse dell'analisi delle corrispondenze, che in questa sede viene applicata con successo, sia per l'ordinamento del materiale, sia per l'elaborazione di fasi cronologiche relative (cap. 5.1 e 5.1.1). Con la visualizzazione dei vettori delle radici latenti il risultato dell'analisi delle corrispondenze mostra praticamente una parabola di 1° ordine, rispettivamente si presenta come una tavola di contingenza con una buona diagonale (fig. 129, fig. 130, fig. 131 e fig. 132).
In via sperimentale si è anche tentata un'analisi corologica delle necropoli di Stössen, Weimar, Obermöllern e Rathewitz. Quest'analisi non offre però nessun contributo alla cronologia relativa, poiché le necropoli della Germania centrale sinora pubblicate sembrano essere ordinate meno secondo il criterio temporale, ma piuttosto secondo il principio sociale della parentela (necropoli del clan, cap. 6).
L'ordinamento dei corredi ottenuto con analisi delle corrispondenze viene suddiviso per mezzo della tavola di contingenza e della parabola in fasi cronologiche relative. Queste fasi vengono quindi datate in termini cronologici assoluti coll'ausilio dei metodi convenzionali (monete, paragoni cronologici, cap. 5.2). A questo punto si dimostra come le fonti, che derivano dal materiale a disposizione dalla Germania centrale, siano insufficienti per l'elaborazione di una cronologia assoluta, cosicché anche in questa sede si deve ricorrere a delle proposte di datazione esterne (inumazioni con monete nel corredo).
I risultati di B. Schmidt possono, alla luce del materiale pubblicato nei suoi cataloghi, sostanzialmente venir confermati. Divergenze si riscontrano per quanto riguarda la datazione di singole inumazioni (lista 6 nel cap. 8.1.6) e la datazione assoluta delle fasi cronologiche. In totale sono state elaborate quattro fasi cronologiche: Germania centrale fase 1 (circa 400 - 430/40 d. C.), Germania centrale fase 2 (circa 430/40 - 470/80 d. C.), Germania centrale fase 3 (circa 470/80 - 530 d. C.) e Germania centrale fase 4 (530 - 560/70 d. C.). L'accennata fase 5 (inizio circa 560/70 d. C.) sarà da verificare e da delimitare nel tempo mediante l'analisi di maggiori quantitativi di materiale. Quattro tavole tipologiche illustrano il risultato (fig. 134, fig. 135, fig. 136 e fig. 137).
La suddivisione prevista da B. Schmidt nel 1961 del gruppo III (525 - 600 d. C.) in una fase più antica (III a [525 - 560]) e una più recente (III b [560 - 600]) può per quanto riguarda la datazione assoluta esser confermata (cap. 5.4.1). Per quanto riguarda i contenuti delle singole fasi si rivelano però delle divergenze col modello sviluppato in questa sede. Infatti, la maggior parte dei reperti datati da B. Schmidt nel suo gruppo III b sono da posizionare secondo questo lavoro nella fase Germania centrale 4 (530 - 560/70), che corrisponderebbe dal punto di vista della cronologia assoluta al gruppo III a di B. Schmidt. Lo stesso B. Schmidt aveva riconosciuto la summenzionata problematica e propose nel 1982 di cambiare la datazione approssimativa della fine del gruppo III da 600 d. C. a 580 d. C., senza peraltro motivarla a sufficienza con il materiale archeologico.
Il presente lavoro dimostra chiaramente come l'ipotesi di una fine anteriore del gruppo III sia corretta. Di conseguenza si può spostare nella, o risp. alla fine della fase Germania centrale 4, che termina in cronologia assoluta attorno al 560/70 d. C., gran parte del materiale proveniente dalle inumazioni femminili della Germania centrale classificate da B. Schmidt nel suo gruppo III b.
I reperti provenienti da inumazioni femminili pubblicati da B. Schmidt o resi finora noti in altra sede spesso senza contesto di scavo, non sono adatti per suddividere in fasi cronologiche sicure, utilizzando l'analisi delle corrispondenze, il lasso di tempo fino al VII sec. d. C. e oltre (cap. 4).
Il cap. 5.4 offre nel quadro delle analisi un paragone completo dei risultati ottenuti con i gruppi di B. Schmidt e con altre cronologie attuali, in alcuni casi anche messi vicendevolmente a confronto. In questi casi non vengono parallelizzate le datazioni assolute, bensì vengono paragonati i contenuti delle singole fasi, risp. dei singoli tipi. Questi paragoni dimostrano con chiarezza che la cronologia elaborata ben s'inserisce nei sistemi preesistenti per l'epoca merovingia (fig. 144).
Infine, si può notare che i risultati ottenuti riguardo alla tipologia e alla datazione cronologica relativa ed assoluta siano il punto di partenza per future elaborazioni di un sistema cronologico attuale per l'epoca merovingia della Germania centrale sulla base di tutti i reperti documentati.
trad. Stefan Lehmann
Résumé
Le présent travail remet en question la chronologie de Berthold Schmidt „Die späte Völkerwanderungszeit in Mitteldeutschland" à l'aide d'une typologie et d'une chronologie nouvelles qui se basent sur des trouvailles de sépultures féminines en Allemagne centrale (Mitteldeutschland MD ) du 5e au 6e siècle après J.-C. Cette révision semble nécessaire, car depuis la chronologie de B. Schmidt en 1961, on ne trouve pas de publications récentes sur la chronologie de l'époque mérovingienne en Allemagne centrale, alors qu' il en existe pour d'autres régions (Allemagne du Sud, cours inférieur du Rhin, France et autres). En outre, par rapport aux connaissances des années 1960, les recherches actuelles peuvent mettre à profit de nouvelles méthodes pour l'élaboration d'une chronologie.
Le présent travail se base exclusivement sur du matériel publié, dont la plupart provient des catalogues publiés par B. Schmidt. Le travail se concentre sur les offrandes des sépultures féminines riches, et dont la composition et les publications des inventaires permettent d'établir une typologie et, par la suite, une chronologie.
Les sépultures masculines ont été exclues, car elles sont considérablement moins riches en détails que les sépultures féminines des 5e et 6e siècles. Pour un traitement plus intéressant de toutes les sépultures féminines et masculines du 7e siècle, une reconsidération plus exacte du matériel serait necessaire, par exemple une description détaillée des perles et la radiographie en particulier des éléments de ceinture qui sont en rapport avec le damasquinage.
Après une brève introduction, l'histoire de recherche sur l'époque mérovingienne en Allemagne cenrale est esquissée (chap. 1.1). La question et le but visé du travail sont ensuite formulés (chap. 1.2). L'élaboration de la typologie permet, par la suite, de développer une chronologie relative à l'aide de l'analyse de correspondance. La classification des types, se limitant aux trouvailles que l'on peut clairement situer dans la chronologie (chap. 3), diverge en partie de celle de B. Schmidt (chap. 5.4.1). Toutes les trouvailles qui sont à mon avis pertinentes sont classées dans une typologie, et une liste des individus correspondants est indiquée pour tous les types.
En fonction des résultats récents de la recherche, il semble nécessaire de développer une typologie propre, car les catalogues et les appréciations de B. Schmidt sont partiellement incomplets et les types respectifs ne sont pas définis, ni clairement listés.
Le résultat s'appuie principalement sur des fibules ainsi que d'autres objets de décoration retrouvés. Par contre, la céramique – à l'exception des jattes tournées thuringiennes (THDSS) (chap. 3.11.2.2) - ainsi que les peignes et les perles ne sont que rarement ou pas du tout pris en considération dans la recherche. Cela s'explique surtout par l'insuffisance de la documentation et par l'état des publications qui ne reflètent pas les relations effectives de la quantité de trouvailles.
Avant le développement et la définition du type respectif, les trouvailles sont classées par types (chap. 3). A) caractérise toutes les trouvailles de l'Allemagne centrale retenues par l'analyse de correspondance, B) caractérise d'autres trouvailles de référence de l'Allemagne centrale. Sous C) sont citées les trouvailles hors de l'Allemagne centrale (tombes externes liste 1, chap. 8.1.1 ) qui ont été soumises à l'analyse de correspondance. Les sépultures féminines externes ont été également etudiées pour pouvoir inclure dans l'analyse les types de trouvailles mal attestés en Allemagne centrale. En même temps, leur classification montre un lien direct entre les résultats atteints dans ce travail et d'autes systèmes chronologiques (chap. 5.4.2).
Le choix des trouvailles est fait d'après les prémisses de l'analyse de correspondance, qui, dans le cas présent, a été appliquée avec succès comme méthode de classification du matériel archéologique et élaboration de phases chronologiques relatives (chap. 5.1 et 5.1.1). Le résultat de l'analyse de correspondance montre des vecteurs propres quasi sous la forme d'une parabole du 1er ordre et est présenté dans un tableau de contingence diagonalisé (tab. 129, tab. 130, tab. 131 et tab. 132).
A titre d'essai, une analyse chronologique des nécropoles est appliquée aux nécropoles de Stößen, Weimar, Obermöllern et Rathewitz. Cependant, elle ne contribue en rien à l'analyse chronologique, car de toute évidence, les nécropoles mérovingiennes de l'Allemagne centrale publiées jusqu'à présent ont été classifiées moins d'après le principe chronologique que d'après le principe de la parenté sociale (nécropole d'un clan) (chap. 6).
La classification des mobiliers funéraires, acquise à l'aide de l'analyse de correspondance, est subdivisée en phases chronologiques relatives sur la base du tableau de contingence et de la présentation parabolique. Les phases sont ensuite classées de manière absolue et datées à l'aide de méthodes conventionelles (monnaies, comparaisons de chronologie) (chap. 5.2). On constate que les sources disponibles du matériel de l'Allemagne centrale sont insuffisantes pour l'élaboration d'une chronologie absolue. Il faut donc faire, ici aussi, appel à des datations externes (tombes avec monnaies).
En principe, les résultats de B. Schmidt peuvent être attestés sur la base du matériel publié dans ses catalogues. Cependant, il y a des divergences concernant la datation de tombes particulières (chap. 8.1.6, liste 6) et la datation absolue des phases chronologiques. En général, quatre phases chronologiques sont élaborées: Allemagne centrale phase 1 (env. 400 - 430/40 après J.-C.), Allemagne centrale phase 2 (env. 430/40 - 470/80 après J.-C.), Allemagne centrale phase 3 (env. 470/80 - 530 après J.-C.) et Allemagne centrale phase 4 (env. 530 - 560/70 après J.-C.). A l'avenir, la phase 5 (début env. 560/70 après J.-C.) doit être verifiée à l'aide de quantités plus grandes de trouvailles et sa fin doit être datée. Quatres tableaux contenant les types montrent le résultat obtenu (tab. 134, tab. 135, tab. 136 et tab. 137).
La répartition prévue par B. Schmidt du groupe III (525 - 600 après J.-C.) en une partie ancienne (III a 525 - 560 ) et en une partie plus jeune (III b 560 - 600 ) peut être attestée quant à la datation absolue. Concernant les contenus des phases, cependant, il existe des divergences quant au modèle développé dans ce travail. Alors que B. Schmidt avait daté la plupart des objets dans son groupe III b, le présent travail les date comme apparténant à la phase MD 4 (530-560/70), qui correspond exactement chronologiquement à la pase III a de B. Schmidt. Lui-même avait reconnu la problématique décrite et a proposé en 1982 une modification des datations de la fin approximative du groupe III de 600 après J.-C. à 580 après J.-C., sans pouvoir cependant le justifier pleinement sur la base du matériel archéologique.
Le présent travail montre clairement que l'hypothèse d'une fin chronologique plus précoce du groupe III est correcte. En conséquence, la plupart du matériel trouvé dans les sépultures féminines de l'Allemagne centrale que B. Schmidt a classées dans le groupe III b peuvent être attribuées à la fin de la phase Allemagne centrale 4 qui se termine env. en 560/70 après J.-C.
Pour classer la période allant jusqu'au 7e siècle et au-delà dans des phases chronologiques à l'aide de l'analyse de correspondance, ni les publications de B.Schmidt, ni les autres trouvailles publiées à partir des sépultures féminines (souvent sans contexte funéraire), ne sont valables (chap. 4).
Le chapitre 5.4 fait une comparaison vaste des résultats obtenus avec les groupes de B. Schmidt et avec d'autres chronologies actuelles qui sont aussi en partie comparées mutuellement. Ce ne sont pas les datations absolues qui sont mises en parallèles, mais le contenu des phases et les types particuliers. Ces comparaisons montrent clairement que la chronologie élaborée dans le présent travail s'ajuste bien aux sytèmes de l'époque mérovingienne déjà existants.
Finalement, on constate que les résultats obtenus pour la typologie, ainsi que pour la datation relative et absolue, forment la base de l'élaboration future d'un système actuel de chronologie en Allemagne centrale qui tiendrait compte de toutes les trouvailles documentées jusqu'à présent.
trad. Ariane Ballmer